Ausgehend vom Bauernkrieg 1525 thematisiert die Ausstellung in Kooperation mit dem Klostertal Museum Freiheits- und Demokratisierungsbestreben in der frühen Neuzeit im südlichen Vorarlberg. Eröffnung am 3. Juli 2025 im Montafoner Heimatmuseum. Weitere Begleitveranstaltungen folgen.
Zum Projekt:
Der Stand Montafon und die Montafoner Museen sind Partner des Interreg-Projekts „Courage“. Die 500-Jahrfeier des Bauernkriegs gibt Anlass, das Streben der Menschen nach Demokratie und Gleichberechtigung im südlichen Vorarlberg zu untersuchen.
Das frühe 16. Jahrhundert war auch im Montafon von zahlreichen sozialen Veränderungen geprägt. Neben der Landwirtschaft war der Bergbau der maßgebliche Wirtschaftsfaktor, doch wie in anderen alpinen Montanregionen war auch das Montafon von wiederkehrenden Krisen betroffen. Das Aufkommen einer neuen Glaubensrichtung im Zuge der Reformation, wohl auch verstärkt durch die Nähe zum schweizerischen Graubünden, führte zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbrüchen. Zudem spielte die Region eine wesentliche Rolle als Rekrutierungsgebiet für Söldner im Zuge der militärischen Auseinandersetzungen der Bauernkriege.
Diese Themen werden im Rahmen des Projekts neu erforscht und in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Sonderausstellung „Zeiten des Umbruchs“
Das Klostertal Museum und die Montafoner Museen entwickeln gemeinsam die Ausstellung „Zeiten des Umbruchs“. Sie thematisiert, ausgehend vom Bauernkrieg 1525, Freiheits- und Demokratisierungsbestrebungen in der frühen Neuzeit im südlichen Vorarlberg. Auch der Einfluss weiterer kriegerischer Auseinandersetzungen, wie des Dreißigjährigen Kriegs und der Koalitionskriege, wird beleuchtet. Die Eröffnung ist am 3. Juli 2025. Die Ausstellung läuft bis zum 3. April 2026 im Montafoner Heimatmuseum Schruns.
Demokratie Dialog
Das Montafon nimmt im Bereich Jugendpartizipation mit dem Jugendforum Montafon eine Vorreiterrolle ein. Unter dem Motto „Let’s talk Democracy: Gemeinsam fürs Montafon“ entwickelt die Jungkoordination Montafon mit dem Jugendforum sowie in Kooperation mit dem Stand Montafon und den Montafoner Museen ein neues Dialogformat. Ziel ist es, das demokratische Bewusstsein und die Dialogkompetenz junger Menschen zu stärken.
Tagung „Bauernkrieg“ ohne Krieg
Die Arbeitsgemeinschaft für interregionale Geschichte des mittleren Alpenraums (AIGMA) widmet den Bauernaufständen von 1525/26 eine Tagung. Dabei wird die Entwicklung der Regionen des mittleren Alpenraums untersucht. Im Gegensatz zum süddeutschen Raum und Tirol kam es im Alpenrheintal zwar zu Protesten des „Gemeinen Mannes“, aber nicht zu größeren Gewaltausbrüchen. Dennoch führten soziale Konflikte um Ressourcen, klimatische Veränderungen, feudale Herrschaftsstrukturen und religiöse Reformen zu gesellschaftlichem Wandel. Die öffentliche Tagung findet am 26. September 2025 im vorarlberg museum in Bregenz statt.
Das Projekt COURAGE: Ein wichtiger Baustein
Das Projekt COURAGE verknüpft gestern mit heute. Es setzt dabei auf lokale Geschichte und weitet den Blick über Grenzen hinweg auf den gesamten Kulturraum von Oberschwaben über das Allgäu bis Vorarlberg. Die Projektpartner:innen von COURAGE eint, dass sich in ihren Wirkungsbereichen bedeutende Schauplätze des Bauernkrieges befinden und sie sich für eine Teilhabe und Mitbestimmung aller in der demokratischen Gesellschaft einsetzen.
"Demokratie und soziale Inklusion sind nicht selbstverständlich, sondern erfordern das Engagement aller Bürger:innen – dies will das Projekt bewusstmachen."
