Getreidespeicher, Schruns

Dieser beinahe komplett erhaltene Getreidespeicher stellt mit Ausnahme eines weiteren aus dem 16. Jahrhundert stammenden Speichers in Schlins eine Ausnahme in Vorarlberg dar und muss besonders gewürdigt werden.

Der kleine Getreidespeicher befindet sich oberhalb von Schruns in der Parzelle Gamplaschg direkt am Gamplaschgerweg neben einem Bauernhaus (bez. 1709) auf ca. 1070 m Höhe. Das Gebäude besteht aus einem aus Bruchsteinen gemauerten Erdgeschoss mit dem darüber liegenden in sichtbarer Blockbauweise mit Schwalbenschwanzverzinkung errichteten Obergeschossen. Das zweite Obergeschoss springt in seinen Fassaden etwas vor und ist deshalb etwas größer. Dies ist ein typisches Zeichen für seine Erbauung im 17. Jahrhundert, was durch seine zwei Bezeichnungen mit 1699 bestätigt wird. Eine Besonderheit stellt die Inschrift „ MAISTER CRISTIAN TSCHUG + IOSEF KEIBER DIS 1699 JAR, CW 1699 MO, “ dar, da hier vermutlich die Baumeister genannt werden.

Das Sparrendach musste in den vergangenen Jahren erneuert werden und so wurde das seit 2002 unter Bundesdenkmalschutz stehende Objekt größtenteils mit neuen Sparren ausgestattet. Einige ältere Sparren blieben an der Nordseite bestehen. Die Dachhaut wurde mit hölzernen Schindeln neu gedeckt. Obwohl die Sparren etwas zu modern wirken und die Verblattung der Sparren am First geschraubt und nicht gedübelt wurden, ist das Gesamtbild des bäuerlichen Wirtschaftsbaues erhalten geblieben.

Jury

  • Barbara Keiler, Bundesdenkmalamt – Abteilung für Vorarlberg
  • Clemens Quirin, vai Vorarlberger Architektur Institut
  • Thomas Mennel, Architekt
  • Raimund Rhomberg, Bauforscher

Jurykommentar: Raimund Rhomberg

Plakat Getreidespeicher

Montafoner Baukultur 2021 - Getreidespeicher Schruns

Montafoner Baukultur 2021 - Getreidespeicher Schruns

Montafoner Baukultur 2021 - Getreidespeicher Schruns

Montafoner Baukultur 2021 - Getreidespeicher Schruns

Montafoner Baukultur 2021 - Getreidespeicher Schruns