Infoabend zum Bahnausbau Montafon

Öffentliche Präsentation der Machbarkeitsstudie für alle zehn Montafoner Gemeindevertretungen in einer gemeinsam Sitzung.

Die Weichen für den Ausbau der Montafonerbahn um 15 Kilometer von Schruns nach Gaschurn werden weiter gestellt. Am Mittwochabend, 4. Dezember 2019, informierten sich rund 70 Gemeindevertreter aus allen zehn Montafoner Gemeinden über den aktuellen Planungsstand. 

Im Beisein von zahlreichen Experten wurde das Ergebnis der Machtbarkeitsstudie den interessierten Gemeindevertretungen vorgestellt.

Die Idee einer Bahntrasse bis ins Hochmontafon zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Montafonerbahn. Seit mehr als einem Jahrhundert wird immer wieder über eine Weiterführung bis Gaschurn diskutiert, für den Bau des Vermunt-Stausees wurde zwischen 1928 und 1953 eine Schmalspurbahn nach Partenen geführt, zeitweise auch mit einem Salonwagen für Fahrgäste. 

Bereits im Jahr 1992 wurde in einer Verkehrsstudie von Besch & Partner eine Bahnverlängerung geprüft. Auch in einem Ideenwettbewerb wurde ein „leistungsfähiges elektrisch betriebenes Mobilitätsband“ für eine künftige räumliche Entwicklung als beste Idee präsentiert, um die wesentlichen Attraktionspunkte im Tal zu verbinden und an lokale Mobilitätsräume anzuknüpfen.

Eine solide Grundlage

Schon seit 2012 wurden verschiedene alternative Verkehrsmittel im Montafon in einer vertieften Auseinandersetzung geprüft – von der Seilbahnverbindung bis zum Monorail System. Aus diesen Visionen wurde schließlich die Machbarkeitsstudie und damit eine solide Grundlage für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung im Montafon, erklärt Standesrepräsentant Herbert Bitschnau

Das Land Vorarlberg unterstützt die Zielsetzungen der weiteren Attraktivierung des ÖV-Systems im Montafon und hat die Machbarkeitsstudie mitbeauftragt und mitfinanziert sowie die Weiterführung der Bahnvision Montafon aktuell auch im Regierungsprogramm verankert.

Offene Diskussionsrunde

Der aktuelle Stand der Planungen wurde am 4. Dezember 2019 in einer gemeinsamen Infoveranstaltung aller zehn Montafoner Gemeindevertretungen im Gemeindesaal in St. Gallenkirch präsentiert und von den Experten der einzelnen Teilbereiche der Studie vor Ort gründlich erläutert. 

In einer offenen Diskussionsrunde wurden zudem offene Fragen beantwortet und auch Rückmeldungen gesammelt. Diese Anregungen werden für die weitere Bearbeitung genauso einbezogen wie zusätzliche Erkenntnisse etwa aus den Bereichen Innovation und Technik oder Kosten für Infrastrukturinvestition und -erhaltung sowie Betrieb. 

Projektbegleiter Christoph Breuer rechnet für die Vertiefung der Studie etwa mit ein bis zwei Jahren. Dann können auch konkrete Aussagen vor allem zu Nutzen und Kosten des Projekts gemacht werden. 

Auf dieser Grundlage sollen dann zentrale Fragen wie die Rentabilität, die Finanzierung, die genaue Trassenführung usw. einer Prüfung und Klärung zugeführt werden. Im Vordergrund steht zunächst die Sicherung der erforderlichen Flächen für eine Bahntrasse um hier die erforderlichen Handlungsspielräume zu erhalten.