Allmein Außerbach (Gaschurn) mit Kapelle aus dem Jahr 1806

Allmein Außerbach (Gaschurn) mit Kapelle aus dem Jahr 1806

© Montafoner Museen

Ein relativ kleiner Rest der einst großen Allmein Grafalunga (vom Alpenbad bis nach Gortipohl/Mälla) ist geblieben, 

Ein relativ kleiner Rest der einst großen Allmein Grafalunga (vom Alpenbad bis nach Gortipohl/Mälla) ist geblieben, als zwischen ca. 1470/1490 die Grafalunga zur Besiedlung freigegeben wurde, so die Erklärung eines gewissen Claus Cristein. 1494 sei er Spruchmann gewesen, „do man die Grafalounga ustailt habe“. Demnach hat man damals unter der Regie mehrerer Amtsmänner das damals nur als Allmein genutzte Gelände an diverse private Interessenten zur Besiedlung ausgegeben.
Die Jahreszahl 1806 auf dem Opferstock der Kapelle könnte durchaus mit dem Baujahr der Kapelle übereinstimmen, fällt sie doch in die wenig beliebte Bayernzeit bzw. die Zeit Revolten, die im Jahr 1809 im Aufstand in Tirol und Vorarlberg ihren Höhepunkt erreichten. Sie brachte aber auch die in Bayern stark ausgeprägte Marienverehrung, die jedoch auch im Montafon schon eine lange Tradition hatte, zu uns, sodass auf die Errichtung einer solchen kleinen „Gnadenstätte“ zu dieser Zeit geschlossen werden kann. Kapelle, Schoofbarga und ganz besonders die noch großteils erhaltene Lesesteinmauer, welche die Allmein von den neu geschaffenen Mähwiesen trennte, bilden bis heute ein durchaus erhaltens- und schützenswertes Ensemble in der Kulturlandschaft.
Schoofbarga und Kapelle wurden 1994 renoviert und neu eingedeckt. Das Dach der Kapelle wurde mit Lärchenschindeln gedeckt. Seit vielen Jahren wird hier im Mai täglich Maindacht (Rosenkranz) abgehalten, welcher von der ansäßigen Bevölkerung gerne besucht wird. (Gerd Spratler)

29.09.2011