GOTT ZUR EHR - DEM NÄCHSTEN ZUR WEHR - Ausstellung zum 150-jährigen Bestehens der Feuerwehr Schruns
Zur Geschichte der Feuerwehr Schruns
In Schruns hat es vor dem 20. Jahrhundert zwei verheerende Großbrände gegeben: Im Oktober 1682 brannten die Kirche und zwölf Häuser und im Februar 1807 ein Großteil der Häuser der Dorfstraße ab.
Es gab damals in Schruns bereits eine so genannte „Muss-Feuerwehr“, deren Löschmannscha en sich auch vier Mal jährlich zu Übungen trafen. In der Feuerwehrordnung von Schruns aus dem Jahre 1869 steht diesbezüglich Folgendes:
Alle männlichen Gemeindeglieder [sic!] hiesigen Dorfes u. nächsten Umgebung sind für den Fall ihrer Tauglichkeit u. insoferne sie hier wohnen vom 16. bis zum 60. Altersjahre feuerwehrpflichtig.
Im Herbst 1873 fand eine Übung dieser „Muss-Feuerwehr“ statt und offensichtlich ging dabei sehr vieles schief, sodass so manchem Zuschauer für den Ernstfall angst und bange wurde. In der Folge taten sich die Schrunser Bürger Josef Fitsch, Heinrich Mayer, Jakob Stemer und Franz Wekerle zusammen, um die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr vorzubereiten. Noch im gleichen Jahr wurde eine Versammlung einberufen, in der Wekerle die Aufgaben und Pflichten von Feuerwehrmännern darlegte. An deren Ende meldeten sich 17 der 30 Anwesenden zur Freiwilligen Feuerwehr. Eine Spendensammlung bei den Schrunser Bürgern ergab 600 Gulden, um die nötige Ausrüstung zu besorgen. Zusätzlich musste jedes Mitglied monatlich 20 Kreuzer in die Vereinskassa einzahlen. Ebenfalls 1873 wurde im Rahmen eines Feuerwehrfestes in Bludenz mit Schrunser Teilnehmern der Verband der Feuerwehren in Vorarlberg gegründet. Am 7. Juni 1874 wurden schließlich die „Statuten und Dienstregeln für die Rettungsabteilung der Schrunser Feuerwehr“ vom k. u. k. Statthalter in Innsbruck genehmigt.
Es handelte sich dabei um die erste Freiwillige Feuerwehr im Tal, die bald vielerorts Nachahmer fand.
Die Ausstellung wird am 22. Mai 2024 um 19 Uhr mit einem Zeitzeugenabend im Montafoner Heimatmuseum eröffnet und ist in der Folge während des Sommers zu den Museumsöffnungszeiten im Schopf des Montafoner Heimatmuseums (und während des Jubiläumsfestes Mitte Juni im Festgelände im Aktivpark Montafon) zu sehen.
IMPRESSUM
Projektleitung und Kurator: Dr. Andreas Brugger, Montafoner Museen
Projektmitarbeit: Lukas Beck, Kommandant
Hans Höcher, Chronist
Gerd Vogt, Schriftführer
Grafik: Sabrina Fleisch, Carpemedia
