Neue Publikation

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© Montafoner Museen

Netza, Monigg und Sasarscha - Traditionelle Berglandwirtschaft in Gortipohl

Neue Publikation:
Netza, Monigg und Sasarscha - Traditionelle Berglandwirtschaft in Gortipohl
(Montafoner Schriftenreihe Band 23, Heimatschutzverein Montafon, Hg. Michael Kasper und Klaus Pfeifer, Schruns 2011)

Die Maisäß- und Alpkultur prägte das Montafon über viele Jahrhunderte hinweg und veranschaulicht noch heute eindrucksvoll die hohe Entwicklungsstufe der ehemaligen bäuerlichen Lebensweise in dieser Region. Der vorliegende Band der Montafoner Schriftenreihe setzt sich integrativ und interdisziplinär aus unterschiedlichsten Perspektiven mit einem besonders interessanten Berglandwirtschaftsareal im inneren Montafon auseinander: Zehn Autorinnen und Autoren beleuchten das Gebiet von Netza, Monigg und Sasarscha im Norden Gortipohls aus geografischer, geologischer, archäologischer, historischer, sprachwissenschaftlicher, baugeschichtlicher, volkskundlicher sowie kulturlandschaftsgeschichtlicher Sicht und vermitteln damit einen umfassenden Eindruck der Wandlungsprozesse, die sich in diesem Grenzbereich am Rande des Siedlungsraumes bis in die Gegenwart vollzogen und noch heute vollziehen.

Das Außergewöhnliche an diesem, zum Großteil im Natura-2000-Gebiet „Verwall“ gelegenen, traditionellen Nutzungsraum stellt einerseits die spezielle naturräumliche Ausstattung und andererseits die besondere kulturgeschichtliche Dimension dar, die sich gemeinsam in der einzigartigen und weitgehend intakten Kulturlandschaft widerspiegeln. Neben dem klassischen System der Dreistufenlandwirtschaft finden sich hier etwa Beispiele für ein vierstufiges Bewirtschaftungsmodell, das auf frühere Dauersiedlungen in den Höhenlagen verweist. Dazu kommt eine relativ scharfe Trennung zwischen Häufungen von deutschen und rätoromanischen Flurnamen, die Rückschlüsse auf den Gang der Besiedlung zulassen. Außerdem spielte auch der in den höchsten Lagen betriebene Bergbau immer wieder eine bedeutende Rolle in der historischen Entwicklung der Region. Die mündlichen Überlieferungen zu früheren Lebens- und Arbeitsweisen, aber auch Sagen und Erzählungen zu außerordentlichen Begebenheiten runden das Bild, das uns die Kulturlandschaft mit ihren zu einem ungewöhnlich großen Teil aus dem frühen 16. Jahrhundert stammenden Gebäuden, den Lesesteinwällen, Bewässerungskanälen und Alpwegen veranschaulicht, durch die Perspektive der lokalen Bevölkerung sowie deren Erinnerungen ab.

Es gilt daher insbesondere auch jenen zu danken, die durch ihren Erfahrungsschutz, ihre privaten Sammlungen oder durch vielfältige andere Bemühungen das Entstehen dieses Buches unterstützt haben: Neben all den freundlichen Maisäßeigentümerinnen und –eigentümern, die Informationen und Bilder zur Verfügung gestellt haben sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Maisäßinventar-Teams möchte ich namentlich Friedrich Juen, Artur Mangard und Leo Walser für ihr Engagement und ihren Einsatz für das Zustandekommen dieser Publikation danken. Überdies ist zu betonen, dass ohne die finanzielle Unterstützung unserer Sponsoren (u.a. Amt der Vorarlberger Landesregierung, Stand Montafon, Gemeinde St. Gallenkirch, Sparkasse der Stadt Bludenz, Vorarlberger Illwerke AG) die Veröffentlichung dieses umfangreichen Bandes (384 Seiten) nicht möglich gewesen wäre. Diesen Förderern des Maisäßinventars Montafon sei daher an dieser Stelle größter Dank ausgesprochen. Das Buch kann von Mitgliedern in den Montafoner Museen um EUR 20,-- erworben werden. (mk)

14.11.2011