Sonderausstellung: "Höhenlager"

Sonderausstellung: "Höhenlager"

© Montafoner Museen

Die Frühzeit der Alpenvereinsschutzhütten in der Silvretta, Eröffnung am 5. Juli 2018 im Alpin- und Tourismusmuseum Gaschurn. 

Alpenvereinshütten sind aus der alpinen Landschaft nur mehr schwer wegzudenken. Diese Ausstellung zeigt, dass die Alpenvereine im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wahre Pionierleistungen vollbringen mussten, um mit den damals eher bescheidenen Mitteln Höhenlager, sprich Hütten, errichten zu können.


Dazu brauchte es ein starkes Interesse an der Bergwelt sowie gut funktionierende Strukturen. Durch die 1865 eröffnete Silvrettahütte des Schweizer Alpenclubs (SAC), eine der ältesten Schutzhütten der Ostalpen, gehörte die Silvretta im Schutzhüttenwesen zu den absoluten Pionierregionen. Das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufflammende alpine Interesse hatte sowohl wissenschaftliche als auch  erholungstechnische Beweggründe. Es war für das Montafon, das Paznaun, das Prättigau und das Unterengadin, also für jene vier Täler aus dem österreichisch-schweizerischen Grenzgebiet mit einem Anteil an der Silvretta, von einer Bedeutung, die weit über das Bergsteigen im engeren Sinne hinausging. Diese Täler waren zu jener Zeit größtenteils abgeschiedene Regionen,
in denen es vielfach saisonale Abwanderung gab und in die sich kaum Fremde verirrten. Der sich verbreitende Alpinismus und der ebenfalls aufkommende Tourismus trugen wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung der vier Talschaften bei.


Diese Ausstellung basiert auf der historischen Dissertation des Ausstellungskurators, die den Titel "Die Geschichte des Alpinismus in der Silvretta. Die sozialgeschichtliche
Bedeutung von Alpenvereinsschutzhütten von den Anfängen bis 1914" trägt und in der Ausstellung eingesehen werden kann. Auf diese Arbeit aufbauend befasst sich die Ausstellung mit den Anfängen des Alpinismus, der Alpenvereine und des
Schutzhüttenwesens und rückt dabei neun Schutzhütten, die sich in der Silvretta befinden, in das Zentrum der Betrachtung.