Vorarlberger Pfarrmatriken online

Familienforschung – Vorarlberger Pfarrmatriken online 

Die Tauf-, Ehe- und Sterbebücher der katholischen und evangelischen Pfarren sind die wohl wichtigsten Quellen für die Vorarlberger Familienforschung. Sie reichen bis zu 400 Jahre zurück. Auf Initiative des Vorarlberger Landesarchivs sind sie nun für die Zeit vor 1911 in digitaler Form im Internet unter http://www.vla.findbuch.net/ frei zugänglich.

Voraussetzung für dieses Onlineprojekt war die Sicherungsverfilmung der Pfarrmatriken, mit der das Landesarchiv in Kooperation und auf Initiative des Diözesanarchivs Feldkirch 1991 begonnen hat. Die Originalbücher werden heute noch zum größten Teil von den matrikenführenden Pfarren verwahrt. Die Sicherungsfilme hat das Landesarchiv in einem Kulturschutzbunker eingelagert. Filmkopien aus 114 katholischen und evangelischen Pfarreien und Exposituren konnten die Familienforscher bereits bisher zentral im Landesarchiv in Bregenz und in der Stadtbibliothek Feldkirch benützen. „Die Mikroverfilmung war ein Meilenstein für die Vorarlberger Geschichtsforschung“, strich Landesarchivar Niederstätter die Bedeutung dieser Pionierleistung hervor. Diese Mikrofilme ließ das Landesarchiv nun digitalisieren und stellt die Digitalisate der Pfarrmatriken allen Interessierten kostenlos im Internet zur Verfügung.

Bis zur Einführung der zivilen Standesämter 1938/39 führten in Österreich die Kirchen und Religionsgemeinschaften ihre Personenstandsbücher zugleich im Auftrag und unter Aufsicht des Staates. Hinsichtlich dieser „Altmatriken“ sind die Pfarren heute noch Personenstandsbehörden. Die Einsicht in die Eintragungen steht jedoch erst nach einer Schutzfrist von 100 Jahren frei. Eintragungen, die jünger sind als 100 Jahre, können von Gesetzes wegen nur sehr eingeschränkt in den Pfarrämtern eingesehen werden, die auch für die Ausstellung offizieller Abschriften und Urkunden zuständig sind.

PD Dr. Manfred Tschaikner, der für dieses Unternehmen verantwortlich zeichnet, präsentierte das Projekt am Donnerstag, 27. Jänner 2011, im Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz. Nun können auch Montafonerinnen und Montafoner, die sich für ihre Familiengeschichte interessieren, von zu Hause aus ihren Vorfahren in Vorarlberg nachforschen und müssen nicht den Weg nach Bregenz oder Feldkirch auf sich nehmen, um dort die Tauf-, Ehe- und Sterbebücher der Vorarlberger Pfarren auf Mikrofilm einzusehen. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Onlineprojekt auch für umliegende Regionen beispielhaft wirkt, um in Zukunft auch in anderen Archiven auf digitalisierte quellen zugreifen zu können. (Michael Kasper)

19.04.2011