im kurhotel. marko zink // Ich träume noch von der Kuranstalt

"im kurhotel. marko zink" und "Ich träume noch von der Kuranstalt"

© Montafoner Museen

"im kurhotel. marko zink" und "Ich träume noch von der Kuranstalt" im Montafoner Heimatmuseum Schruns. 


"im kurhotel. marko zink"

Der Fotozyklus „im Kurhotel“ von Marko Zink besteht aus 40 großformatigen analogen Fotografien, die zwischen 2010/11 im Kurhotel in Schruns entstanden sind. Diese Serie wird erstmalig gemeinsam zum Monat der Fotografie 2012 an fünf Plätzen (Heimatmuseum Schruns, Galerie Lisi Hämmerle in Bregenz, Galerie Michaela Stock in Wien und Künstlerhaus Wien) in Österreich gezeigt. Nur in Schruns wird die gesamte Serie zu sehen sein.
"Ein Projekt, das ganz hervorragend in seiner Ganzheitlichkeit funktionierte, ist die Serie über das Kurhotel sowie die Kuranstalt in Schruns: Zu Beginn der fünfziger Jahre erbaut, zählte diese Institution bis in die siebziger Jahre zu einer der renommiertesten und nobelsten seiner Art. Die Umsätze gingen jedoch zurück – seit 2002 ist der Gebäudekomplex ganz verlassen und in dieser fast schon gespenstischen  Leere verschwand auch der Eigentümer … den Porsche vor der Haustüre zurücklassend. Viele Gerüchte kursierten um seinen Verbleib sowie das altehrwürdige Gemäuer, nun soll es abgerissen werden. Dieser Ort mit seinen unausgesprochen Erzählungen war prädestiniert für Marko Zink: Er schuf hieraus eine Serie voller irritierender Momente, das Paradox einer verfallenden Heilanstalt – der »Arzt« wird zum Patienten. Es entstanden Suchbilder, die durch seine spezielle Fotografietechnik, die Vergänglichkeit unabhängig vom Motiv in sich tragen. Hier lugt ein Arm hervor, dort steht jemand hinter dem Vorhang. Die Vergangenheit glamouröser Zeiten blitzt kurz hervor, ehe sie sich in der Tristesse der Verwahrlosung, der Anhäufung skurril anmutendem Mobiliar auflöst. Ein privater Schicksalsschlag Zinks – der plötzliche Tod seines Bruders während dieses Projekts –, mag dazu beigetragen haben, daß diese Serie von unglaublich intensiver Melancholie getragen wird. Vitalität und Tod lagen im künstlerischen Konzept nah beieinander – die Realität untermauerte es mit unbarmherziger Wucht." (Bettina Schulz: PantaRhei; In: Novum 05/12)

Foto: "9621_19" aus der Serie "im Kurhotel", (c) Marko Zink

„Ich träume noch von der Kuranstalt“ – Eine Ausstellung

Die Geschichte der Kuranstalt und des Kurhotels Montafon weist viele Facetten auf. Sie ist geprägt durch eine glanzvolle Hochblüte wie durch einen schleichenden Niedergang. Durch einen Gründer mit charismatischer Persönlichkeit sowie medizinischer Voraussicht und nationalsozialistischer Vergangenheit. Durch die positiven Erinnerungen der Angestellten heute und deren harte Arbeit damals.

Die Ausstellung widmet sich diesen Aspekten der Geschichte der Kuranstalt und des Kurhotels Montafon und stellt historische wie soziale Dimensionen des Betriebs dar.

Öffnungszeiten Heimatmuseum Schruns: 1./2., 8./9., 15./16., 22./23. Dezember 2012 jew. 16-18 Uhr, ab 2. Jänner 2013 jew. Dienstag-Freitag 16-18 Uhr

Die Ausstellungen sind vom 9. November 2012 bis 24. August 2013 zu sehen!"

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